Deutsche Werften genießen unter Superyacht-Eignern exzellenten Ruf
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Superyachten : Auf großer Fahrt

  • -Aktualisiert am

Schlepperbande: 290 Meter langes Megayacht-Schwimmdock Bild: Imago

Deutsche Werften genießen unter Superyacht-Eignern einen exzellenten Ruf. Zwei Adressen befinden sich in Top-Form, zwei andere dagegen in Seenot.

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          Geht es um Megayachten, dann ist ja die Speerspitze des Luxus erreicht. Vor allem von ihrer Länge beziehungsweise ihrem Volumen hängt die Ausstattung ab. Auf den kleineren Formaten ab 24 Meter freuen sich die Gäste schon über ein Sprudelbecken auf dem Sonnendeck und einige Wassersport-Geräte in der Heckgarage. In der Liga darüber gibt es oft schon einen Fitnessraum an Bord, und der Eigner muss zum Schlafen nicht mehr ins Unterdeck, sondern nächtigt mit bestem Panorama vorn auf dem Hauptdeck. Ab rund 75 Metern Länge ist schließlich so ziemlich alles möglich, was vorstellbar ist. Dann geht es um Spa-Landschaften, Dekompressionskammern, Unterwasser-Lounges, Tennisplätze im Rumpf, Kinos, Musik-Studios und Heli-Hangars.

          Gebaut werden solche Güter auf etwa 180 Werften weltweit, wobei jede Region ihre Spezialitäten aufweist – ganz wie in der Gastronomie. Segelyachten werden gern in Finnland, im Nordosten Deutschlands, in Italien und Südafrika beauftragt, werthaltige 30-Meter-Formate können die Engländer höchst anständig bauen, und stylische 50 Meter bekommt man gut im italienischen Yachtbau-Mekka Viareggio.

          Wenn bei den Superreichen dieser Welt aber eine richtig komplexe und voluminöse Superyacht auf dem Wunschzettel steht, also eine mit mehr als 100 Metern Länge, dann kommt diese Klientel an den deutschen und niederländischen Werften nicht vorbei. Von den gut 20 Projekten, die sich derzeit im Bau befinden, entstehen mindestens 15 – mit genauen Auftragszahlen geht die Branche sparsam um – auf Werften in diesen beiden Ländern. Allein beim Branchenprimus Lürssen sollen sich sieben Yachten dieser Größenordnung in unterschiedlichsten Ausrüstungsstadien befinden, beim Nachbarn Abeking & Rasmussen ist es eine, und die Lloyd-Werft steht vor der Ablieferung der 140 Meter langen „Solaris“. Über Kundennamen wird nicht gesprochen. Ein Geheimnis ist es indes nicht, dass russische Oligarchen, amerikanische Tech-Unternehmer oder arabische Herrscherfamilien gern in Deutschland ordern.

          Deutsche Werftarbeit: Die 142 Meter lange "Nord", dieses Jahr abgeliefert.
          Deutsche Werftarbeit: Die 142 Meter lange "Nord", dieses Jahr abgeliefert. : Bild: Tom van Oossanen/Lürssen

          Lürssen jedenfalls sorgte gerade für Aufsehen, indem die Bremer das 290 Meter lange und damit größte Schwimmdock Europas mit Hilfe von mehreren Schleppern aus Hamburg gen Bremen ziehen ließen. Hinter der Verkleidung befand sich mutmaßlich der 146-Meter-Neubau „Opera“, der als Ersatz für die 145 Meter lange „Sassi“ dienen soll. „Sassi“ war im Jahr 2018 einem Werftbrand zum Opfer gefallen, nachdem sie im Dock Feuer gefangen hatte und danach als Totalschaden nach Hamburg geschleppt wurde, wo Lürssen nach dem Kauf von Blohm + Voss sein Reparaturgeschäft betreibt. Der Schaden gilt als größter Versicherungsfall im Luxusyacht-Segment und wird auf mindestens 500 Millionen Euro geschätzt. „Opera“ soll an den Eigner, der nach dem Brand der Werft die Treue hielt, nun im Jahr 2023 übergeben werden.

          Lürssen hat gerade angekündigt, die erste Megayacht mit Brennstoffzelle zu liefern. Seit 2009 widmet sich Lürssen dem Thema Wasserstoff und nimmt am geförderten Forschungsprojekt Pa-X-ell teil. Freudenberg Sealing Technologies aus Weinheim liefert die Brennstoffzelle, in der Wasserstoff mit Sauerstoff aus der Luft reagiert. Das Ergebnis: Wasser, Wärme und eine elektrische Ausgangsleistung von bis zu 120 Kilowatt. Da Wasserstoff aus Methanol gewonnen wird, rechnet Lürssen mit einer guten Versorgungslage. In vielen Häfen sei es verfügbar, weil es die chemische Industrie als Nebenprodukt hervorbringe. Der Nutzen für den Eigner sollen 15 emissionsfreie Nächte vor Anker sein oder eine Reichweite von 1000 Seemeilen ohne Abgase.

          Auf dem Weg von Hamburg zu Lürssen nach Bremen.
          Auf dem Weg von Hamburg zu Lürssen nach Bremen. : Bild: Imago

          Während Lürssen und Abeking & Rasmussen, die beiden Nachbarn an der Weser bei Vegesack, über Nachfrage nicht klagen können, sieht es weiter nördlich nicht so rosig aus. Obwohl die Lloyd-Werft sich gerade in den finalen Zügen der Ablieferung des größten Explorers der Welt befindet, steht die traditionsreiche Adresse aus Bremerhaven zum Verkauf. „Solaris“, 140 Meter lang, wird eventuell die letzte Yacht sein, die in den Docks entstand. Lloyd gehört zu MV-Werften und damit zur asiatischen Genting-Gruppe. Weil durch die Pandemie das Kreuzfahrtgeschäft praktisch zum Erliegen kam, geriet die auf Kreuzfahrtschiffe spezialisierte Werftengruppe in Schieflage. Es sollen, so wird kolportiert, allerdings Gespräche mit einem Käufer laufen. Die Heinrich-Rönner-Gruppe, ebenfalls in Bremerhaven beheimatet, gilt als aussichtsreicher Kandidat.

          Ebenfalls auf Investorensuche ist die nicht minder bekannte Nobiskrug-Werft. Aufgrund früherer Management-Entscheidungen, einer kritischen Auftragslage im Yachtbau und wegen der Corona-Krise, so lässt das Unternehmen verlauten, habe es im April Insolvenz anmelden müssen. Drei Bestellungen zwischen 62 und 78 Metern sowie weitere Yachten in der Projektphase scheinen nicht ausgereicht zu haben, um das Blatt zu wenden. Schon vor zwei Jahren sei die Einschätzung gewesen, dass das Unternehmen in Schwierigkeiten stecke, sagte auch Bernd Buchholz (FDP), Wirtschaftsminister Schleswig-Holsteins. Der Mutterkonzern Privinvest hatte in den vergangenen Jahren fast 180 Millionen Euro in Rendsburg investiert, um das laufende Geschäft zu sichern, ohne dafür eine Rendite zu erhalten.

          Der beauftragte Insolvenzverwalter Hendrik Gittermann von der Hamburger Kanzlei Reimer sagt: „Mein Ziel ist es, bis Ende Juni einen Investor zu finden, der Nobiskrug fortführt, um mit der bestehenden Belegschaft weiterhin Schiffe in Rendsburg zu bauen.“ Mit der Recherche ist die Beratungsgesellschaft PriceWaterhouseCoopers betraut, die einen Kreis von möglichen Käufern nominieren möchte. Gittermann: „Nach Marktinformationen besteht bei einigen Schiffbaubetrieben großes Interesse, Kapazitätsengpässe durch einen Zukauf zu beseitigen.“

          Ob dann noch einmal so gewaltige Projekte wie die 143-Meter-Segelyacht „A“ mit Nobiskrug-Logo ablegen werden? Man darf gespannt sein. Ein Goldesel sei das komplexe Format nicht gerade gewesen, heißt es an der Küste.

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