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Paul Scherrer Institut seit 30 Jahren im Dienst der Wissenschaft

Das Paul Scherrer Institut liegt auf dem Boden der Gemeinden Villigen und Würenlingen im Kanton Aargau. Keystone


Seit 30 Jahren reisen Forscher aus aller Welt in eine ländliche Region im Kanton Aargau, um die einzigartigen Möglichkeiten und das Know-how des Paul Scherrer Instituts zu nutzen.

Dieser Inhalt wurde am 15. Oktober 2018 - 17:01 publiziert
Marie Vuilleumier

Zwischen Villigen und Würenlingen liegt die grösste Schweizer Forschungseinrichtung für Natur- und Ingenieurwissenschaften. Umgeben von Feldern und Wäldern, zu beiden Seiten des Aare-Ufers gelegen, geniesst das Paul Scherrer InstitutExterner Link (PSI) weltweit einen Ruf für wissenschaftliche Spitzenforschung.

Das Zentrum entstand am 1. Januar 1988 durch die Fusion der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Reaktorforschung und der Schweizerischen Forschungsanstalt für Kernforschung. Es konzentriert sich auf drei Bereiche: Materie und Material, Mensch und Gesundheit sowie Energie und Umwelt. Durch Grundlagen- und angewandte Forschung wird im Institut an nachhaltigen Lösungen für zentrale Fragen aus Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft geforscht.

Paul Scherrer (1890-1969) ist in St. Gallen geboren und aufgewachsen. Er studierte Mathematik und Physik an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH Zürich) sowie an den deutschen Universitäten Königsberg und Göttingen. 1920, im Alter von nur 30 Jahren, wurde Paul Scherrer zum Professor für Physik an der ETH Zürich und dann zum Direktor des Instituts ernannt, das er zu einem Internationalen Forschungszentrum für Kernphysik entwickelte. Er war an der Gründung des CERN in Genf 1954 und später an der Gründung der Reaktor AG in Würenlingen beteiligt, die 1960 in das Schweizerische Institut für Kernforschung (seit 1988 Paul-Scherrer-Institut) integriert wurde.

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Weltweit einzigartige Einrichtung

Dank seiner Infrastruktur und seines Know-hows hat es das PSI beispielsweise ermöglicht, neue Medikamente gegen Leukämie, ein genaueres Gerät zur Brustkrebserkennung, Katalysatoren zur Reduzierung schädlicher Emissionen aus Motoren oder Filtersysteme zur Begrenzung der Freisetzung radioaktiver Stoffe zu entwickeln.

Das Institut bietet auf 350'000 Quadratmetern Raum für gigantische Einrichtungen, die teilweise weltweit einzigartig sind. Die Spallations-Neutronenquelle (SINQ) wurde 1996 eingeweiht. Sie hat die Fähigkeit, Metalle zu kreuzen und ermöglicht die Untersuchung neuer Materialien, insbesondere im Bereich der Supraleiter und Computerspeicher.

Die 2001 lancierte Synchotron Lichtquelle Schweiz (SLS) bietet Forschern die Möglichkeit, Materialien zu "durchbohren", um die detaillierte Zusammensetzung extrem kleiner Strukturen zu bestimmen.

An vorderster Front bei Tumorbehandlung

Der Röntgenlaser SwissFEL. © KEYSTONE / ENNIO LEANZA

Der Röntgenlaser SwissFEL ist der jüngste Sprössling des Paul Scherrer Instituts. Er wurde 2016 eingeweiht und soll den Forschern Anfang 2019 zur Verfügung gestellt werden. Diese Anlage erzeugt sehr kurze Röntgenimpulse, die es ermöglichen, die detaillierte Struktur lebenswichtiger Proteine zu bestimmen oder sehr schnelle Prozesse zu verfolgen, wie zum Beispiel das Auftreten neuer Moleküle bei chemischen Reaktionen.

Das Institut betreibt zudem die einzige Schweizer Einrichtung zur Behandlung spezifischer Krebserkrankungen mit Protonen: Mit Hilfe der Protonentherapie können Tumore gezielt zerstört werden, so dass das umgebende gesunde Gewebe nahezu vollständig erhalten wird.

All diese hochmodernen Einrichtungen ziehen Wissenschaftler aus der ganzen Welt an: Drei Viertel der Forscher des Instituts kommen aus dem Ausland. Das jährliche Budget des Zentrums beträgt rund 390 Millionen Franken, hauptsächlich aus Subventionen des Bundes.

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