Der Schriftsteller Siegfried Lenz wird Ehrenbürger Schleswig-Holsteins. Lenz habe mit seinen Romanen und Erzählungen das Land und seine Menschen eindrucksvoll und einfühlsam porträtiert, begründete Ministerpräsidentin Heide Simonis (SPD) am Freitag ihre Entscheidung. Der Autor war mit Romanen und Erzählungen wie "Deutschstunde" und "Heimatmuseum" bekannt geworden. Der 78-Jährige lebt seit vielen Jahren im Sommer in Tetenhusen (Kreis Schleswig-Flensburg). Die Ehrenbürgerschaft soll im Spätherbst überreicht werden.
Sie habe Lenz die Entscheidung persönlich mitgeteilt, sagte Simonis: "Er freut sich sehr über diese Auszeichnung, da er sich seit vielen Jahren als ,Wahl-Schleswig-Holsteiner" eng mit unserem Land verbunden fühlt." Lenz trage in seinen Werken die Landschaften und Orte Schleswig-Holsteins in die Welt hinaus und mache sie "literarisch bedeutsam", erklärte die Ministerpräsidentin.
Der Schriftsteller sei einer der meistgelesenen deutschen Nachkriegsautoren mit einer Ausstrahlung weit über Schleswig-Holstein hinaus. "Kein deutscher Schriftsteller der Gegenwart hat das Land Schleswig-Holstein, seine Natur und seine Menschen so gegenwärtig gemacht wie Siegfried Lenz", so Simonis. Dass nach Theodor Storm und Thomas Mann das Land zwischen den Meeren wieder eine Literatur-Landschaft von Rang wurde, sei vor allem Lenz zu verdanken.
Im März 2004 wurde der Schriftsteller Siegfried Lenz mit dem Kulturpreis der Sparkassenstiftung Nordfriesland ausgezeichnet, 1984 hatte er den Thomas-Mann-Preis der Hansestadt Lübeck erhalten. Zu seinem 60. Geburtstag 1986 wurde der Schriftsteller mit der Gottorfer Ausstellung "Bilder zur Weltliteratur" geehrt.
Lenz wird nach Altkanzler Helmut Schmidt (SPD), dem früheren Ministerpräsidenten Gerhard Stoltenberg (CDU) sowie dem ehemaligen FDP-Landesvorsitzenden Uwe Ronneburger der vierte Ehrenbürger Schleswig-Holsteins.